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Gholamhossein Movahedian

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Das Fremde als migrationsethisches Problem – Emmanuel Lévinas’ Ethik des Anderen als eine neue Ethik der Migration

Dieses Forschungsprojekt widmet sich einer intensiven Analyse der Konzepte von Alterität innerhalb der Migrationsethik. Hierbei wird beobachtet, dass die Semantik des „Fremden” in der Migrationsethik vielschichtig und oft ambivalent ist. Ein primäres Ziel dieses Projekts ist die Analyse dieser polymorphen Begriffsdefinitionen. Es wird kritisch untersucht, welche Bedeutung dem „Fremden“ in aktuellen Diskursen der Migrationsethik zugewiesen wird und warum diese Interpretationen in ihrer Vielfalt fluktuieren. Dabei wird untersucht, ob das derzeitige Konzept von Alterität in der Migrationsethik adäquat ist und ob eine neue Interpretation eventuell eine alternative Ethik der Migration ermöglichen könnte.

Zur Beantwortung dieser komplexen Fragen wird auf die Philosophie des litauisch-französischen Denkers Emmanuel Lévinas Bezug genommen. In diesem Projekt wird die These vertreten, dass seine Philosophie – vor allem seine Ideen von unbedingter Verantwortung für den Anderen und dem Primat des Ethischen – einen bedeutenden Beitrag zur nuancierten Konzeption von Alterität liefert.

Basierend auf den theoretischen Lösungsansätzen von Emmanuel Lévinas wird eine Neuinterpretation der Migrationsethik vorgeschlagen, die eine transformative Wahrnehmung unserer Verantwortung gegenüber den Anderen in Kontexten der Migration hervorruft. Dies hat weitreichende Auswirkungen auf unser individuelles und kollektives Handeln.

Im Verlauf des Forschungsprojekts werden Spuren der Konzeption des „Fremden“ in der phänomenologischen Denktradition aufgedeckt und die Relevanz dieser Entwicklung für Lévinas‘ Denken hervorgehoben. Lévinas‘ Werke werden in einem kritischen Dialog mit den Theorien anderer Philosoph*innen, wie Judith Butler und Hannah Arendt, betrachtet.

Gholamhossein Movahedian hat sein Studium der Philosophie an der Universität Stuttgart absolviert und sich in seiner Masterarbeit mit dem Einfluss Martin Heideggers auf die Politische Philosophie der Islamischen Revolution beschäftigt. Während seines Studiums leitete er das Tutorium für die „Einführung in die Praktische Philosophie“.

Seit Oktober 2021 ist Gholamhossein Movahedian als Lehrbeauftragter am Institut für Philosophie der Universität Stuttgart tätig. Bisherige und geplante Lehrveranstaltungen: „Neue Ansätze in der Ethik der Migration“ (WS 2021/22), „Migrationsethik und Rassismuskritik“ (SoSe 2022), „Ethik der Klimamigration“ (WS 2022/23) und „Einführung in die Migrationsethik“ (SoSe 2023). 

Zusätzlich zu seiner akademischen Tätigkeit arbeitet er seit August 2021 als Diversitymanager im Projekt Career Lab der Hochschule Osnabrück.

Normative Fragen der Politischen Philosophie, Ethik der Migration (insbesondere Aspekte der Staatssouveränität und Grenzkontrolle, Fragen der globalen Gerechtigkeit und Ungleichheit), Phänomenologie (Martin Heidegger, Emmanuel Lévinas) und Critical Philosophy of Race

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